B.A.L.U.® – „Das Spiegelei bedeutet Vorfahrtsstraße…“

Koordinative Bewegungserziehung B.A.L.U.® motiviert Kinder zur Teilnahme am Straßenverkehr

 

„BALU, ich kenn dich!“ ruft ein Kind mit lachendem Gesicht. „Super, und weißt du auch was wir hier machen?“ versucht Oliver Otto, der Initiator des B.A.L.U.®- Projektes, die Motivation mitzunehmen und die Aufmerksamkeit auf den bunten Schulhof zu richten.

„Verkehr spielen“, ruft Louis. „Und was noch?“ kitzelt Otto. „Fahrzeuge fahren und Verkehrsschilder lernen“, weiß Lisa. „Und sonst“, gibt Otto nicht nach. „Gleichgewicht und Spaß!“ antwortet Max.

 

Und so sieht man gleich die Vorschulkinder mit bunten Reifen durch den vorgegebenen Verkehrsparcours springen. „Abstände einhalten und auf die anderen Acht geben!“ tönt Otto und sammelt die Kinder um sich. „Ich habe euch hier drei Farben mitgebracht, aber wisst ihr was, ich habe vergessen warum?“ „Mensch BALU, das sind doch die Ampelfarben, rot, gelb und grün!“ schreit Mia lachend. „Ach so, was müsst ihr den bei diesen Farben machen?“ fragt Otto. „Bei rot muss man anhalten!“ „Bei grün muss man fahren!“ „Bei gelb muss man aufpassen!“ antworten die Kinder durcheinander.

 

Hört sich gar nicht so schwer an. Trotzdem starben in Deutschland im Jahre 2014 3368 Menschen im Straßenverkehr. Baden-Württemberg nimmt nach Bayern und Nordrhein-Westfalen mit 465 Verkehrstoten den dritten Platz im Ranking ein.

 

Dies war für den ehemaligen Bundesligafußballer Oliver Otto Grund genug, um im Jahre 2010 sein Programm für eine „Koordinative Bewegungserziehung“ vorzustellen. Und wenn man ihn so spielend und helfend zwischen den Kindern sieht, muss man sagen, dass der Name B.A.L.U.® auch sehr gut zu ihm und seinem Programm passt.

 

Schon unterbricht Otto das Fahren der Kinder auf unterschiedlichen Lauf- und Bewegungsgeräten und hält eine Karte mit einem Verkehrsschild in der Hand. „Wer weiß was das bedeutet?“ fragt er in die Runde. „Ist das vielleicht ein Spiegelei?“ „Nein“, entgegnen ihm die Kinder im Chor „das heißt Vorfahrt!“ „Aber was bedeutet Vorfahrt?“ will der Sport-und Gymnastiklehrer weiter wissen. Und schon wird es ein bisschen komplizierter.

 

6 Kindergärten mit insgesamt 87 Kinder nehmen an B.A.L.U.® in Wernau teil. Jedes Kind darf an 2 Nachmittagen im April und Juli seine Erfahrungen im und mit dem Straßenverkehr machen. Möglich machen dies die BKK Bosch, die Stadt Wernau und Oliver Otto, die das Projekt auch schon vor fünf Jahren zusammen ins Leben gerufen haben.

 

„Jetzt zeige ich euch mal die Bewegungsbaustelle!“ unterbricht Otto das muntere Treiben. An der tierischen Bewegungsbaustelle lernen die Kinder an verschiedenen Stationen ihren Körper kennen. Mit dem Reitpedalo, dem Fun-Wipp und dem Stabilisator, allesamt Produkte, die auf der schwäbischen Alb bei der Firma pedalo hergestellt wurden, verbessern sie ihre koordinative Fähigkeiten mit witzigen Übungen aus dem Kinderyoga und der allgemeinen Gymnastik, die Otto selbst liebevoll für sein Projekt gestaltet hat. „Um im Straßenverkehr bestehen zu können sollen die Kinder erst einmal die Grundlagen beherrschen. Und die sehe ich sowohl im kognitiven als auch im koordinativen Bereich. Ich finde, dass B.A.L.U.® eine gute Vorbereitung auf die Fahrradprüfung und auf den Straßenverkehr darstellt.“

 

Immer noch verunglücken 28413 Kinder, laut einer Statistik der Gesundheitsbericht-erstattung des Bundes, im Straßenverkehr. „Das ist eindeutig zu viel“, meint Otto nachdenklich, „ wenn B.A.L.U.® hilft diese Zahl nur um eine Person zu reduzieren, habe ich mein Ziel schon voll erreicht.“ Und das wünschen wir uns alle.

 

 

 

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